Futuristische Architektur im geruhsamen Ostfriesland…
Deichbrücke in Bensersiel
Sie führte über einen verdreckten Fluss in einer schmutzigen, heruntergekommenen Industriestadt. Mit dem Projekt Bilbao Ria 2000 begann der großer Wandel der Stadt vom hässlichen Entlein in eine strahlende Kulturmetropole. Heute ist Bilbao ein Brennpunkt der internationalen Architekturszene. Wo einst die leerstehenden Gerippe von Fabriken, Lagerhallen und Werften das Flussufer verschandelten, flanieren heute Bilbainer und Touristen über schicke Uferpromenaden voller Kunst und Design. Auch die Brücke veränderte ihr Gesicht und ist nun Teil des berühmten Guggenheim-Museums von Frank O. Gehry.
Foto: streifzug
An die Olympiade von 1936 in Berlin und ihren Missbrauch für die Propaganda des nationalsozialistischen Deutschland erinnern eine Ausstellung im Glockenturm und zahlreiche Hinweistafeln auf dem Gelände. Der Umbau zur Fußballweltmeisterschaft 2006 brachte dem Olympiastadion Architekturpreise und den Status eine „Fünf-Sterne-Stadions“ der UEFA.
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400 Tonnen Stahlfachwerk, knapp 150 m hoch. Angeblich wurde von hier das erste Fernsehbild der Welt ausgestrahlt.
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Schon 1914 entwickelte Le Corbusier das Konzept der stapelbaren Wohnungen mit einem unabhängig vom Hausgrundriss funktionierenden Skelett. 1925 vorgestellt, wurden die Häuser erst nach dem Zweiten Weltkrieg als ein Konzept gegen die Wohnungsnot errichtet. Eine dieser insgesamt fünf „Wohnmaschinen“ steht in Berlin. 17 Geschosse auf 7 Meter hohen Pfeilern, 557 Wohnungen – das größte Wohnhaus der Stadt.
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Die Unwetter haben sich verzogen, ein strahlend sonniger Tag erhellt die Insel. Und eine zauberhafte Nacht.
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Weithin sichtbar in Berlin: die vergoldeten Rippen der Kuppel auf der Neuen Synagoge
5. September 1866: Einweihung
09. und 10. November 1938: In der Progromnacht wird die Synagoge geschändet und in Brand gesetzt. Wilhelm Krützfeld aus dem nahegelegenen Polizeirevier tritt den Brandstiftern entgegen und bewahrt das Gebäude vor der Zerstörung.
30. März 1940: Ein letzter Gottesdienst findet statt. Danach wird die Synagoge der Wehrmacht übergeben. Im Zweiten Weltkrieg wird das Gebäude durch Boomben schwer beschädigt und der Hauptraum 1958 wegen Einsturzgefahr gesprengt.
1988: Gründung der Stiftung Centrum Judaicum und Grundsteinlegung für den Wiederaufbau
7. Mai 1995: Eröffnung des wiederhergestellten Gebäudes als Centrum Judaicum. Es wird nicht wieder zur Synagoge geweiht, sondern informiert mit der Ausstellung „Tuet auf die Pforten…“ über jüdisches Leben in Berlin.
Zum ersten Dom in Berlin erhöhte der damalige Papst Paul II. im 15. Jh. eine Kapelle im kurfürstlichen Schloss. Mit diversen Verlegungen und Umbauten wandelte sich der Baustil vom gotischen Backsteinbau über Barock und gipfelte im 19. Jh. im Klassizismus des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel – ein Superstar aus heutiger Sicht. Nach der Reichsgründung erschien der Schinkelsche Kirchenbau zu bescheiden und wurde – heute undenkbar – abgerissen. Ein Sakrileg! Ein Architekturprofessor aus Charlottenburg legte die Pläne für den Neubau vor. Et voilá – der neue Dom von 1905: eine eklektizistische Erinnerung an deutschen Barock und italienische Hochrenaissance.
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Sie ist längst ein Teil des Berliner (und des touristischen) Stadtlebens geworden: die Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas. Die heftigen Diskussionen und Kritiken sind verstummt. Dem Nichtsahnenden gibt das Stelenfeld keinen sichtbaren Hinweis auf den Holocaust – mit Verunsicherung und Nachdenklichkeit begegnen nur diejenigen dem Mahnmal, die um seine Bedeutung wissen.
„Ausmaß und Maßstab des Holocaust machen jeden Versuch, ihn mit traditionellen Mitteln zu repräsentieren, unweigerlich zu einem aussichtslosen Unterfangen.“ sagte der Architekt Peter Eisenman, von dem der Entwurf für das Mahnmal stammt. Ein wenig von dieser Hilflosigkeit spiegelt sich wider in der Ambivalenz des befangenen oder eben auch unbefangenen Umgangs mit der Gedenkstätte.
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…für die Restaurierung der alten Hansestadt Riga.
Das Zifferblatt der Turmuhr im Kreuzgang des Doms.
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Sie schwebt über den Fluss und fährt an ihrem horizontalen Traggerüst, an einer Rollenkonstruktion hängend. Sie verbindet die beiden Ufer des Nervión an seiner Mündung in den Golf von Biskaya und sie ist nicht nur eine Fähre sondern auch ein faszinierender Fußweg: hoch über dem Fluß kann man mit Weitblick auf Bilbao und die Biskaya über den oberen Stahlträger spazieren.
Puente Colgante, die Biskayabrücke, Portugalete, Baskenland.
Einer der spannendsten Museumsbauten ist für mich das Guggenheim-Museum in Bilbao.
Das Gebäude, selbst eine Skulptur, steckt voller Überraschungen: außen mit silbernen Schuppen wie ein gestrandeter Fisch, spiegelnd in den Ufern des Nervión, seine Haut mal golden glänzend, mal blau strahlend, dann wieder rot schimmernd im Licht der untergehenden Sonne. Dramatisch, wie gemalt.
Innen mal hoch aufragend mit Lichtern, die den Blick nach oben lenken wie in einer Kathedrale, dann wieder gedrungen, den Blick konzentrierend auf die moderne Kunst in der Ausstellung. Einfach gut!
Das Baskenland – zwischen Tradition und Moderne
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…auf zwei Tage Verlängerung durch die Aschewolke. Mallorca zeigte sich von seiner schönsten Seite…
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Dieser perfekte Tag auf Mallorca ist der letzte, den wir noch einmal mit einer Wanderung füllen. Die Flugzeuge starten wieder – heute Nacht sind wir in Deutschland…
Mallorca, Küste zwischen Estellencs und Banyalbufar
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Nichts geht mehr im deutschen Luftraum. Doch gibt es weniger schöne Orte für einen Zwangsaufenthalt als Mallorca…
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Palmschnitt in Palma.
Ein Beil, ein Seil, ein Klettergurt. Aufstieg von unten – keine weitere Sicherung.
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3 Leuchttuerme und jede Menge Eidechsen: Sa Dragonera, vor der Westkueste Mallorcas.
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Weniger bekannt als seine Gemälde: die Keramik aus dem Atelier Pablo Picassos. In Sóller sind 50 seiner Keramiken in einer Dauerausstellung zu sehen. Im Bahnhof von Sóller, Mallorca. Eintritt frei. Sehenswert!
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…in den kleinen Restaurants auf dem Markt von Moulay Idriss, Marokko. Den Pilgern zum Grab des muslimischen Heiligen läuft das Wasser im Munde zusammen – angesichts des frisch zubereiteten Köfte aus Ziegenfleisch.
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Vor der Kulisse von Meknes…
…Said zeichnet und erklärt…
…was doziert er nur?
Ist doch ganz einfach: Königsstädte für Stadtplaner – der Stadtgrundriss von Meknes steht stellvertretend für alle Königsstadte in Marokko.
Selten habe ich eine so amüsante Stadtführung erlebt…
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Nur 44 statt 85 m hoch: der Hassanturm und die dazugehörige Moschee in Rabat sollten im 12. Jh. das größte islamische Bauwerk werden. Doch dann starb der Auftraggeber, der Almohadenkönig Jakob der Siegreiche, und der Bau blieb ein Fragment.
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In den Königspalast von Rabat, Marokko.
Es ist die Residenz seiner Majestät König Mohammed VI. Die Marokkaner nennen ihn M6 – hört sich respektlos an, aber sie mögen ihren Monarchen.
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…die Hassan-II-Moschee in Casablanca.
Eine der größten Moscheen der Welt – mit gigantischen Baukosten, die das Volk (durch Steuerabgaben) dem marokkanischen König Hassan II als Geschenk zum sechzigsten Geburtstag machen musste. Wegen der gnadenlosen staatlichen Repression gegen jede Art von Opposition wird die Regierungszeit Hassan II (1956-99) als „Bleierne Zeit“ bezeichnet.
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Nicht überall quillt der Souk von Waren über…
…wie auf dem „Antikmarkt“ für Touristen.
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Eleganz…
…und Pracht…
…und noch jede Menge zu tun: der Bahia-Palast in Marrakech (19.Jh.)
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Erst am Abend füllt sich der Jemaa el Fna in Marrakech wirklich. Wenn Schlangenbeschwörer, Märchenerzähler, Wahrsager, Musiker, Heiler, Jongleure, Possenreißer, Wasserverkäufer und Quacksalber ihr alltägliches Schauspiel eröffnen, strömen Marokkaner und Touristen gleichermaßen in dieses unvergleichliche Gemisch aus Dünsten und Düften, Farben und Klängen. Ein geschütztes Märchen aus 1001 Nacht: die UNESCO hat 2001 eine neue Kategorie des kulturellen Welterbes definiert: die „Meisterwerke des mündlichen und immatriellen Erbes der Menschheit“. Der Djemaa el Fna gehört dazu.
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Lehmarchitektur vom Feinsten: die Kasbah des El Glaoui in Ouarzazate, Marokko. Gier nach Macht und Reichtum, Verrat und Gewalt machten El Glaoui zu einem der gefürchtetsten Fürsten in Marokko.
Einer von vielen El-Glaoui-Palästen: Ouarzazate
prachtvoll: die Decken aus Zedernholz
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Noch ein Ksar – dieser steht auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO: Ait Benhaddou
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Ksar (Mehrzahl: ksur) nennt man die Wehrdörfer aus Lehm in Marokko. Zum Teil mehrere Hundert Jahre alt, verfallen sie langsam. Ohne Strom und fließendes Wasser, als Wehrdörfer nicht mehr gebraucht – die meisten Familien sind weggezogen. Lehmhäuser, die nicht mehr instand gehalten werden, sind innerhalb weniger Jahre nur noch Ruinen.
Ksar im Daddès-Tal.
Ksar bei Boumalne.
Pittoresk…
…aber mir blutet das Herz.
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